Erfahrungsbericht Hepatitis-C-Therapie

Triple-Therapie mit Telaprevir (Invico) vom 05.12.2011 – 04.06.2012

Am 05.12.2011 begann ich mit meiner dritten Therapie (Triple-Therapie). Nach zwei erfolglosen Therapien 1995 mit Interferon (3x 3Mio I.E subcutan/Woche) und 1998 im Rahmen einer Studie in der Uni-Klinik Düsseldorf (3x 3 Mio I.E /Woche und 3 x 2Tabl. Ribavirin/Tag) entschloss ich mich nach längerem Aussetzen für eine neue Therapie.

In den 80er Jahren habe ich mir durch meinen Beruf eine Hepatitis Non-A-Non-B zugezogen, welche im Jahre 1998  rückwirkend von der Berufsgenossenschaft anerkannt wurde. Im Laufe der Jahre entwickelten sich bei mir Nebenerkrankungen (Schwere Depressionen  und eine Polyneuropathie) die durch diese Hepatitis C Erkrankung hervorgerufen wurde und im Jahre 2008 zu einer Frühberentung führte.

Es folgten mehrfach psychiatrische Therapien. Ferner wurde vor der Therapie mein behandelnder Psychiater mit in die Hepatitis Therapie  eingebunden.

 

Therapieverlauf : (geplant 48 Wochen davon  12 Wochen mit Telaprevir/PegInterferon/Ribavirin dannach 36 Wochen PegInterferon + Ribavirin)

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Vor der Therapie hatte ich eine Viruslast von 1.280.000 IU/ml. Pro Tag musste ich alle 8 Stunden pünktlich 2 Tabl. Ribavrin (2250mg) + 750mg Telaprevir  + 1x Woche 850 Mikrogramm Peg Interferon einnehmen. Hinzu kam die fettreiche Kost. Die ersten 14 Tage verliefen bei mir fast ohne Nebenwirkungen. Dann fing es langsam mit Müdigkeit bis Schlappheit, Unwohlsein, Unruhigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen etc. an.

Mein Arzt hat dann schon nach 2 Wochen eine HCV RNA bestimmt ,wobei da schon die Viruslast < 15 IU/ml rückläufig war. Dass war für mich ein guter Grund die Therapie weiter  durchzuhalten. Nach 4 Wochen blieb das Ergebnis weiterhin < 15 IU/ml. In der 8 Woche kam zu den Nebenwirkungen eine zuerst leichte Hautschädigung in Form von Flecken die sich später zur großflächigen Hautschädigung entwickelte welches sehr unangenehm war. Ich wollte erst schon die Therapie abbrechen, durch gutes Zureden meines Arztes sowie Familienangehörige und Freunde hatte ich mich aufgerafft die Therapie weiter fort zu führen. Die Hauterkrankung wurde durch eine hinzugezogende Hautärztin dann behandelt. In der 8. Woche hatte sich die Virenlast nicht verändert. Das Ergebnis war gut, aber die Hauterkrankung wurde nicht besser.

In der 12. Woche wurde das planmäßig das Medikament Telaprevir abgesetzt. Die Viruslast war weiterhin unverändert < 15 IU/ml. Die Therapie verlief nun weiter mit Peg Interferon und Ribavirin. Die Hautschädigung nahm nicht ab und meine psychische körperliche Verfassung war gleich null. Da ich merkte das ich  langsam in ein psychisches Tief fiel, hatte ich mich entschlossen in eine stationäre psychiatrische Therapie für mehrere Wochen einweisen zulassen. Die Hepatitistherapie wurde in der Klinik weiter durchgeführt. Die Hauterkrankung wurde weiterhin durch die Hautärztin behandelt und die Hepatitis Therapie durch meinen behandelnden Arzt.

In der 24. Woche wurde wieder die Viruslast bestimmt. Leider kam ein negatives Ergebnis heraus  HCV RNA 2085 IU/ml. Das war das Aus der laufenden Hepatitistherapie. Die Enttäuschung habe ich dennoch überwunden , die Hautschädigung zeigte nach absetzen der Therapie einen heilenden Erfolg.

Für die Zukunft setze ich auf gute Erfolge in der Forschung und vielleicht wird es in den nächsten Jahren ein Medikament geben, welches nicht soviel Nebenwirkungen hervorruft und denjenigen Menschen hilft, die bisher erfolglose Hepatitis-C-Therapien hinter sich haben.

Ich hoffe, dass ich mit diesem von mir erstellten Erfahrungsbericht allen helfen konnte. Bei mir blieben die Therapien bis jetzt leider erfolglos, aber das soll nicht heißen, dass die Therapie auch bei anderen Hepatitis-C-Erkrankten ohne Erfolg einhergeht. Daher kann ich jeden Erkrankten, die noch keine Therapien angestrebt haben, ans Herz legen, eine Hepatitis-Therapie bei sich durchführen zu lassen. Nur so kann man geheilt werden. Ich gebe nicht auf und strebe weiterhin eine neue Therapie an.

Lothar Hoffmann

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